29.04.2021 - Artikel KEG

Ethische Reflexion in der Gesundheitsförderung: Partizipation und Partizipative Gesundheitsforschung.

Wihofszky P., Hartung S., Narimani P. (2020)

 

In: Riedel A., Lehmeyer S. (eds) Ethik im Gesundheitswesen. Springer Reference Pflege – Therapie – Gesundheit. Springer, Berlin, Heidelberg.

 

https://doi.org/10.1007/978-3-662-58685-3_89-1

Als Gesundheitsförderung werden Strategien und Ansätze definiert, die die Gesundheit ganzheitlich in den Blick nehmen und das Ziel verfolgen, gesundheitsbezogene Ressourcen von Menschen zu fördern und zu stärken. Nach der Ottawa-Charta, dem Grundsatzdokument und Leitbild der Gesundheitsförderung, sind zentrale Wertvorstellungen bedeutsam: Die Befähigung zur Selbstbestimmung, die Verbesserung gesundheitlicher Chancen, der Lebenswelt-Ansatz, die intersektorale Zusammenarbeit sowie Partizipation und Empowerment. Sie haben in Zeiten von Corona einen ganz neuen Stellenwert erhalten. An ihnen sollte auch eine ethische Reflexion in der Gesundheitsförderung ansetzen. Insbesondere die Bedeutung des Wertes Partizipation und der sich daran anschließende konzeptionelle Ansatz der Partizipativen Gesundheitsforschung ermöglichen eine gleichberechtigte Zusammenarbeit in der Gesundheitsförderung und bieten geeignete und auch neue Ansatzpunkte, Methoden und kommunikative Räume für ethische Fragestellungen und reflexive Prozesse. Wie in diesem Beitrag dargestellt wird, sollten für eine Weiterentwicklung ethischer Reflexion in der Gesundheitsförderung die bestehenden Methoden, Verfahren und Instrumente wie z. B. das Modell der Stufen der Partizipation und die partizipativen Methoden und Reflexionsformate der Partizipativen Gesundheitsforschung unter Berücksichtigung der ethischen Richtlinien und Codizes der an ihr beteiligten Professionen in die Aus- und Weiterbildung aufgenommen werden.