Hintergrund

Die Wirkungen, die von Forschung angestoßen werden und über die Beantwortung der Forschungsfragen hinausgehen, werden unter dem Begriff Impact zusammengefasst. Häufig werden damit die sozialen, kulturellen, umweltbezogenen und ökonomischen Wirkungen auf gesellschaftlicher Ebene gemeint.

In PartKommPlus haben wir, der Tradition der Partizipativen Gesundheitsforschung (PGF) folgend, ein weitergefasstes Verständnis von Wirkungen. Wir verstehen Wirkungen als die zahlreichen Veränderungen, "welche die an der Forschung beteiligten Personen betreffen, sowie jene, die sich innerhalb des komplexen sozio-ökologischen Systems oder systemübergreifend in den Bereichen ereignen, in denen partizipative Gesundheitsforschung durchgeführt wird. Impact ereignet sich während des gesamten Forschungsprozesses und setzt sich nach dessen Abschluss weiter fort." (ICPHR, 2020)

Das bedeutet, dass der Impact von PGF beabsichtigte und unbeabsichtigte Veränderungen, Veränderungen auf Makroebene (z. B. in Gesellschaft, nationaler Politik) und auf Meso- und Mikroebene (z. B. in Kommunen, Institutionen und Individuen), sowie kurzfristige als auch langfristige Veränderungen einschließt.

Wirkungen partizipativer Forschung können auf verschiedenen Ebenen sichtbar werden, z. B. auf Ebene der

  1. an der Forschung beteiligten Individuen (z. B. die Peer-Forschende / Mit-Forschende / Co-Forschende oder akademisch Forschende) und anderen Mitwirkende (z. B. Interviewpartner*innen, Proband*innen)
  2. Beziehungen, Partnerschaften, Netzwerke zwischen Beteiligten der Forschung und darüber hinaus
  3. Personengruppen und breiteren Bevölkerung (z. B. Ziel-/Adressat*innengruppen, Klient*innen/Patient*innen, Gemeinschaften, Gemeinden)
  4. Forschung (z. B. Forschungsagenda, Forschungsprozess, Forschungsethik)
  5. Handlung (z. B. Praxis in der Gesundheitsförderung, Behandlung oder Pflege)
  6. Organisationen und Strukturen (z. B. Leistungserbringer, soziale Träger, Verwaltungen)
  7. Politik auf unterschiedlichen Ebenen.

Die Entstehung von Impact wird oft als komplex, nicht-linear, dynamisch, wellenhaft oder verwoben beschrieben, da sich Wirkungen gegenseitig beeinflussen und aufeinander aufbauen können. Auch sind Wirkungen kontextsensitiv und können je nach Perspektive und Zeitpunkt unterschiedlich definiert und bewertet werden. Um Impact besser erklär- und erhebbar zu machen wurden daher Modelle und Rahmenkonzepte, wie das Community-Based Participatory Research Conceptual (CBPR) Model, entwickelt.

Für PartKommPlus war die Beschäftigung mit dem Thema Impact relevant, da sie die Weiterentwicklung und Anerkennung von PGF als gesundheitswissenschaftlichen Ansatz unterstützt und die Positionierung zu forschungspolitischen Diskursen und Veränderungen erleichtert.

 

 

Literatur zu Impact aus PartKommPlus