Vulnerabel

Das Wort "vulnerabel" kommt aus der lateinischen Sprache. Dort bedeutet es „verletzbar“. In der Gesundheitsförderung und Prävention wird das Wort oft verwendet, um Gruppen von Menschen zu bezeichnen, die aufgrund bestimmter Eigenschaften anfällig dafür sind, von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt zu werden. Dies kann sich auf Eigenschaften wie z. B. Armut, Behinderung, ethnische Zugehörigkeit oder sexuelle Orientierung beziehen. Vulnerabilität, also Verletzbarkeit, kann aber auch strukturell, sozial oder rechtlich bedingt sein. Gemeinsam ist allen so genannten vulnerablen Gruppen, dass sie im Vergleich zur gesamten Bevölkerung einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt sind, ungesund zu leben oder im Krankheitsfall schlechter medizinisch versorgt zu werden. Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention sollen dafür sorgen, dass diese Risiken kleiner werden. Sogenannte vulnerable Gruppen sollen einen gleichwertigen Zugang zu gesunden Lebensweisen und medizinischer Versorgung erhalten, wie er auch der Mehrheit der Bevölkerung zur Verfügung steht.

Die Verwendung dieses Begriffs wird mittlerweile kritisch hinterfragt. In der Partizipativen Gesundheitsforschung sollten alle an der Forschung Beteiligten ihre Vorstellungen von "vulnerabel" definieren können. Neben der Vulnerabilität der Adressat*innen sollte ebenso die Vulnerabilität der akademisch Forschenden beachtet werden.

Siehe auch:

LVG&AFS Niedersachsen (2018). Held*innen des Alltags oder Opfer?! Konzepte der Resilienz, des Empowerments und der Vulnerabilität im Diskurs. impu!se für Gesundheitsförderung, Vol. 99.